Die Kinder des Meeres
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- Artikel-Nr.: 9783945175255
- Leseprobe: „Der Kuchen schmeckt einfach super, Oma!“ Niklas wischte sich mit der linken Hand ein paar Krümel vom Mund, während er mit der rechten nach seiner Tasse Kakao griff. „Ja, wirklich“, bestätigte Elena und fragte darum: „Könnte ich bitte noch ein Stück bekommen? Ich habe noch nie so leckeren Erdbeerkuchen gegessen.“ „Das ist ja prima, dass es euch schmeckt“, freute sich die Oma und tat ein besonders großes Stück Kuchen auf Elenas Teller. Es war ein schöner Frühlingssonntag im Mai und die Sonne schickte schon seit einigen Tagen ihre wärmenden Strahlen zur Erde hinab. Die Kinder hatten sich sehr über den Anruf von Niklas‘ Oma gefreut, die sie zu sich auf die Veranda eingeladen hatte. Denn während Oma Josefa in einem kleinen Häuschen mit Garten am Stadtrand wohnte, lebten Niklas und Elena nur ein paar Häuserblocks voneinander entfernt mit ihren Familien jeweils in einer Mietwohnung mitten in der Stadt. Niklas wohnte im dritten Stock mit Blick auf den Stadtwald und Elena im sechsten. Von ihrem Fenster aus konnte man sogar den großen Kirchturm im Stadtzentrum sehen. Sie waren beide zwölf Jahre alt und gingen in dieselbe Klasse. Niklas wuchs zwar ohne Geschwister auf, doch wohin der Junge mit dem braunen Wuschelkopf auch ging, Blue war stets an seiner Seite. Die Hündin mit dem silbergrauen Fell und den aquamarinblauen Augen war seinem Vater vor etwa zwei Jahren als Welpe fast vor das Auto gelaufen. Und da sie niemandem zu gehören schien, hatten Niklas‘ Eltern schließlich beschlossen, sie bei sich auf zu nehmen. Was sie jedoch nicht wussten, war, dass Blues Eltern in einer anderen Welt lebten. In einer Welt, in der man die Sprache der Tiere verstand, wo es Feen gab und sogar wandernde Bäume. Für Niklas war seine Blue der lebende Beweis, dass diese andere Welt wirklich existierte und dass er tatsächlich schon zwei Mal dort gewesen war. Er liebte seine Hündin über alles. Elena hatte noch eine große Schwester, die Natascha hieß, und einen kleinen Bruder. Tobi war gerade sechs Jahre alt geworden und ein aufgeweckter, kleiner Junge. Er hatte die gleichen strohblonden Haare wie Elena und ebenso viele Sommersprossen auf der Nase. Die beiden Großen hatten ihn heute das erste Mal mitgenommen zur Oma, die sich immer über Besuch freute. „Magst du auch noch ein Stück Kuchen, Tobi?“, wollte diese nun wissen. „Oder möchtest du lieber ein paar Erdbeeren aus der Hand essen? In der Küche habe ich noch eine ganze Schale davon.“ Aber Tobi war offensichtlich satt. „Nein, danke“, antwortete er artig und beobachtete dabei interessiert die schwarze Katze, die sich vom Garten her näherte.
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